Gefühltes RisikoAudit
Risikoeinschätzung unter Einbeziehung aller Mitarbeiter innerhalb von Gefährdungsbeurteilungen.
Risikoeinschätzung als verhaltenssteuernder Faktor.
Risikoeinschätzung
Innerhalb der gesetzlichen Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung muss eine Risikoabschätzung durchgeführt werden. Die Methode ist frei wählbar.
Daneben steuert ein Bewusstsein für Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß das Verhalten. Eine realistische Risikoeinschätzung in den Köpfen der Mitarbeiter führt zu angemessenen Bewältigungsstrategien.
Unterschätzte Gefahren erhöhen die Wahrscheinlichkeit,
dass es irgendwann schiefgeht!
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Gefährdungsbeurteilung
Die Input-Methode 'Gefühltes RisikoAudit' dient der Bewertung von Risiken innerhalb von Gefährdungsbeurteilungen oder Beinahunfällen, Verbandbucheinträgen oder kritischen Ereignissen. Ein kritischer Arbeitsablauf wird von möglichst vielen Mitarbeitern bewertet, die den Arbeitsprozess kennen und gelegentlich ausführen.
Eine Gruppe von Mitarbeitern, die in ihrem Alltag mit der Risikosituation konfrontiert sind, begeben sich an den Ort des Ereignisses und vergegenwärtigen sich die Situation. Jeder Teilnehmer erhält ein 'Gefühltes RisikoAudit‘ und wird aufgefordert, gemäß eigener Berufs- und Lebenserfahrungen eine Einschätzung abzugeben.
Schadensausmaß (heftig)
Eine erste Einordnung eines Schadensausmaßes erfolgt auf der obersten Zahlenreihe. Nur wenn jemand wissen will, was mit 'ziemlich' oder 'schlimm' gemeint ist, helfen die umschreibenden Begriffe der verschiedenen Kategorien bei der Einordnung.
Die Skala 'Schadensausmaß' (heftig) wurde mit einer asymptotischen Steigerung versehen. Auf diese Weise gehen tragische Ereignisse stärker in eine Risikoermittlung ein als viele kleine (häufig akzeptierte) Verwundungen.
Jeder Teilnehmer entscheidet nach seinen eigenen Vorstellungen und Erfahrungen. Ein Austausch der unterschiedlichen Bewertungen schärft das Bewusstsein und korrigiert ggf. unterschätzte Folgen eines Ereignisses.
Der abstrakte Begriff 'Schadensausmaß' wurde mit 'heftig' in die Alltagssprache übersetzt.
Eintrittswahrscheinlichkeit (häufig)
Es wurden Kategorien der Gesundheit und des Umweltschutzes berücksichtigt. In den einzelnen Spalten wurden Begriffe gewählt, die eine gleichmäßige Teilung sowie einen möglichst gleichmäßigen Anstieg erkennen lassen. Achtung: Eine andere Zuordnung der Begrifflichkeit führt zu anderen Ergebnissen! Gelingt es zu diesem Zeitpunkt bereits einen Abgleich unten den Teilnehmer anzuregen, werden spannende Diskussionen bezüglich des Wahrheitsgehalts unterschiedlicher Einschätzungen ausgelöst.
Der für viele Teilnehmer abstrakte Begriff 'Eintrittswahrscheinlich-keit' wurde mit 'häufig' in die Alltagssprache übersetzt.
Risikomanometer
In der Spalte 'ich‘ wird mit einem Kreuz die eigene ermittelte Risikokennzahl eingetragen. Eine anwesende Führungskraft fragt jeden Teilnehmer nach der ermittelten Risikokennzahl. Alle Teilnehmer tragen die laut genannten Werte mit als Strichliste in die Spalte 'andere‘ ein.
Liegen ca. 30 % aller Votierungen in einem risikoreicheren Bereich, sollte im Standard der sensiblere Wert als Handlungsoption herangezogen werden. Verantwortliche des Unternehmens können andere Quoten festlegen.
Achtung: Die rote und grüne Linie sowie der festgelegte Bearbeitungszeitraum im rechten Feld sind variabel gestaltbar. Eine Verschiebung führt zu anderen Konsequenzen.
Vorhandene Gefährdungsbeurteilungen werden durch die aktive Mitwirkung betroffener Mitarbeiter ergänzt bzw. angepasst.
Gefährdungsbeurteilung
Am Ort des Geschehens wird über Bewältigungsstrategien diskutiert. Die nächsten Schritte werden beschlossen:
- Technik wird ergonomischer gestaltet,
- Arbeit wird anders organisiert,
- ein Verhaltenskodex wird vereinbart.
Die Durchführung eines 'Gefühlten RisikoAudits‘ wird dokumentiert. Die auf diese Weise durchgeführte Unterweisung bzw. der KVP wird durch Unterschriften der Teilnehmer belegt. Parallel wird eine Gefährdungsbeurteilung erstellt. Eine evtl. vorhandene Gefährdungsbeurteilung wird ggf. ergänzt.
Die Beschlüsse werden einem Abarbeitungsprozess zugeführt. Unterschätzte Gefahren werden neu wahrgenommen. Die Gefährdungsbeurteilung lebt.